DAoC-Forum.de | Story Forum | Geschichte einer Skaldin (alt: ein neues Leben...)
„Was hast du dir dabei gedacht? Willst du mir mein Leben zerstören?“
„Ich sah ihnen nur beim Würfeln zu als mich der eine packte und in deren Mitte zog.....“
„Hör auf mit dem Geschwätz, du machst dich lächerlich. Verhalte dich ein wenig diplomatisch und halte bei der Götter Liebe endlich einmal deinen Mund. Denke nach bevor du sprichst!“
„Aber Eric, ich tat...“
„Halt deinen Mund. Wir sprechen heute abend darüber wenn wir alleine sind und uns hier nicht jeder Narr zuhört. Ich vergesse mich sonst und sage etwas was ich später bereue.“ schnaubte Eric wütend und liess sie stehen um nun beim Aufbau der Ramme zu helfen.

Wulflyn sah ihm empört nach. Dieser Klotz dachte wirklich sie wäre Schuld. Soll er doch, dachte sie bei sich. Zähneknirschend sah sie nun zu wie die Ramme aufgebaut wurde, betrachtete jedes Detail und versuchte es sich einzuprägen.

Arris beobachtete seine jungen Recken bei den Übungen den Tag lang zu und schien zufrieden. Die meisten stellten sich nicht einmal ungeschickt an. Der Abend begann anzubrechen und liess die Faste in Dunkelheit tauchen. Auch zog die Kälte hoch, und lies den Atmen zu zarten Wölckchen beim ausatmen imporsteigen. Fackeln wurden entzündet und Wachen abgelöst. Arris betrachtete weiter die Bemühungen. Er war neugierig wie sie sich seine Schützlinge wohl das erste Mal im Grenzland verhalten würden. Aber zuerst wollte er sie etwas prüfen. Mochte sein das Donalde sie ausgewählt hatte und sie gut waren, aber wer wirklich gut genug war um ihn bei einer Aufgabe zu unterstützen entschied noch immer er.
Schliesslich gab er den Befehl wegzutreten und etwas zu sich zu nehmen und dann die Lagerstätten aufzusuchen.
Mit einem knappen Befehl sandte er einen kleinen Jungen los um nach Stigander zu schicken. Es wurde Zeit um mit ihm zu sprechen, über die vorgehensweise bei der ommenden Schlacht und vor allem auch über seine Berichte aus Albion. Arris sah sich noch einmal nach seinen Schützlingen um, die müde und erschöpft zu ihren Lagerstätten gingen. Er wusste das der heutige Tag noch nicht viel von ihnen gefordert hat und die Zukunft für sie noch weitaus härter werden würde, doch für heute sollte es einfach genügen. Seufzend wandte er sich in Richtung seiner Kammer zu.


Die Wut in Erics Bauch war noch nicht verraucht. Er war hungrig, müde, und hinzu kam noch das seine aufstrebende Existenz gefährdet war. Im Stillen verfluchte er sich das er sich auf sie eingelassen hatte, er verfluchte ihr begegnet zu sein, er verfluchte vieles andere was mit ihr zu tun hatte. Ohne eines weiteren Blickes schritt er in Richtung Nordtreppe zum Brunnen. Am Brunnen schöpfte er einen Eimer Wasser und trug ihn hinauf. Er achtete nicht ob sie ihm folgte, und es war ihm egal. Er wollte sich waschen und saubere Kleidung anziehen und dann gutes Zwergen-Bier mit den anderen im hiessigen Saal trinken und dabei eine grosse Hammelkeule verspeisen. Er wollte lachen, gröllen und sich dann ein williges Weib nehmen um den ganzen Frust zu vergessen.

Wulflyn bekam die abweisende Haltung Erics deutlich zu spüren. Er beachtete sie nicht und wartete auch nicht. Sie fragte sich weshalb er nun sich so verhielt als hätten sie nichts miteinander zu schaffen. Obwohl von seinem Verhalten gekränkt folgte sie ihm mit gesenkten Kopf in langsameren Schritt. Sein aprubtes Stehenbleiben entlockte ihr einen Laut der Empörung als sie gegen ihn stiess.

„Was zum....?“ begann sie und verstummte als sie hochblickte. Eric hatteden Eimer abgestellt, sich umgewandt und blickte ihr in die Augen. Sie bemerkte den Zorn in seinem Blick und spürte nahezu seine Ablehung.

„Warum läufst du mir nach?“ blaffte er laut genug, dass sich einige umdrehten.
„Wir haben den gleichen Weg.“ Erwiderte sie leiser.
„Bei den Göttern! Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“
„Du hast dafür gesorgt das wir das gleiche Zimmer haben, nicht ich. Oder soll ich meine Sachen packen und im Stall schlafen?“
„Nein, das will ich den armen Geschöpfen wirklich nicht antun.“

Seine Stimme troff vor Spott und Wulflyn vermochte nicht mehr seinem Blick standzuhalten. Sie schob sich an ihm vorbei und eilte zum gemeinsamen Zimmer. Sie hörte wie Eric den Wassereimer aufhob und den Schritt wieder aufnahm. Eilig öffnete sie die Tür zu dem Zimmer und lies sie zukrachen. In ihren Gedanken plante sie ihre Abreise. Sie hatte genug von allem und wollte nun fort. Nach Aegir wieder, oder Knarr, Hagall oder nun doch dem fernen Atlantis, es war ihr egal... einfach nur fort. Entschlossen hob sie ihren Reisebeutel und begann zu packen, ignorierte das auf und zuklappen der Tür und Erics Blick der sich in ihren Rücken bohrte.

„Was wird das?“ fragte er leise
„Ich gehe.“ Antwortete sie knapp
„Mit welcher Erlaubnis? Ich glaube kaum das der Hauptmann einverstanden ist.“
„Mit meiner. Das genügt ja wohl.“ Zischte sie leise und fuhr fort.
Zornig richtete sie sich auf als Eric ihr den Beutel gewaltsam entriss und ihn in die Ecke warf.
„Du scheinst gewisse Dinge zu vergessen.“
„So? Und welche? Verdammt, du hast mir deutlich genug gezeigt das ich hier im Weg stehe. So lass mich doch einfach gehen und du hast deine Ruhe.“
„Du scheinst wohl vergessen zu haben dass du nun meine Frau bist. Nicht ehrlich vor den Göttern aber doch durch eine Lüge. Ohne diese Lüge müsstest du wieder nach Hause und Böden schrubben, tagein tagaus andere bedienen und dann dich mit irgendeinem einlassen, den deine Eltern dir aussuchten. Armes Kind. Aber nein, ich war ja so ehrenhaft und habe dich mit einer Lüge gedeckt. Habe meinen Hauptmann belogen damit du bleiben kannst und so meine Zukunft riskiert. Töricht, wirklich, der Handel bringt mir nichts ein, gar nichts ausser nur Ärger!“ zischte er.
„Ich habe dich nicht darum gebeten!“
„Du hast diese Lüge begonnen und mich verzweifelt genug angesehen das ich darauf einging. Im Nachhinein weiss ich selbst wie dumm es war. Nichts als Ärger verdanke ich dir.“
„Dann ist alles vorbei wenn ich fort bin.“
„Oh nein meine Liebe. Es wird dann erst beginnen. Auf die Schmach hin dass mir eine Frau davonläuft gehe ich bestimmt nicht ein.“ Erklärte er kalt.
„Dann gehe ich zu Arris und erkläre ihm alles. Das alles meine Schuld ist, und ich dich dazu verleitet habe.“ Versuchte Wulflyn erneut zu überzeugen.
„Oh natürlich. Der Hauptmann sieht es gerne wie ein Mann sich von einer Frau hat überreden lassen ihn zu übertölpeln. Wulflyn, denk einfach nach bevor du sprichst. Damit riskierst du alles wofür ich bis jetzt gearbeitet habe.“
„Aber... wenn du vielleicht sagst das du es für besser hälst wenn ich fortgehe.....“
„Selbst das nimmt er mir mit einem Male nicht ab. Schon vergessen wie ich mich dafür einsetzte das wir eine eigene Kammer bekommen sollten um der Lust von Liebenden nachzugehen? Du bleibst hier und spielst deine verfluchte Rolle, verstanden?“

Eric´s Stimme wurde immer lauter und dröhnte in ihrem Kopf. Seine Hände hatten sich fest in ihre Arme gekrallt und schüttelten sie leicht. Sie wollte das alles einfach nicht mehr. Sie würde heimkehren und sich ihrem Schicksal fügen. Leicht schüttelte sie den Kopf.
„Ich.. werde nach Hause gehen.....“ murmelte sie leise, und sah ihm trotzig in die Augen. Es war wohl der berühmte Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte. Eric fluchte laut los und schubste sie auf das Bett, ignorierte ihr aufstöhnen als sie sich den Kopf an der Wand stoss und das leichte zsammensacken. Mit einem Dolch schnitt er ein Leinentuch in lange Bahnen, und trat wieder an sie heran.

„Du wirst nicht davonlaufen, hast du verstanden? Dafür werde ich sorgen.“
Mit einem der Leinenstreifen knebelte er die sich erfolglos windende Nordfrau. Grob zerrte er sie hoch und zwang sie sich umzudrehen. Gewaltsam zog er ihre Arme nach hinten und fesselte sie, anschliessend die Beine ohne ihre Gegenwehr zu beachten. Der Zorn verlieh ihm Kräfte denen sich Wulflyn nicht widersetzen konnte. Unsanft drückte er sie wieder auf das Lager, blickte in ihre tränenverschleierten Augen. Im Stillen begann er in seinem Entschluss zu schwanken. War es richtig so grob sein zu müssen? Er zögerte kurz und wollte den Knebel lösen, doch die Angst und Abscheu die er in ihren Augen nun lesen konnte liess ihn innehalten. Es war zu spät um zurückzukehren.