Was zur Hölle ist hier los? Warum zum Teufel holt mich Rolf von der Aufsicht
über den Rammenaufbau der Rekruten? Stigander, was soll das hier bedeuten?“
brüllte Arris und drang in die Mitte. Er sah in das Gesicht des Hünen,
Stigander, und anschliessend zu Wulflyn. Finster verdüsterte sich sein
Gesicht. „Was hast du hier verloren Wulflyn? Solltest du nicht drüben bei den
anderen sein und verdammt noch mal lernen wie man eine Ramme aufbaut?“ „Ich
kann nichts dafür! Dieser....“ „Widersprich nicht deinem Befehlshaber und nun
verschwinde sofort zu den anderen.“ Unterbrach Eric sie grob und schob sie
unsanft zwischen die Soldaten durch. Erst als sie einige Schritte entfernt
war drehte er sich zu dem blutenden Stigander um. „Was ist
geschehen?“ „Das Weib hat mir ins Schienbein und dann ins Gesicht geschlagen.
Ich will sie zähmen diese Wildkatze.“ Beschwerte sich der Hüne und zeigte dabei
auf die gehende Nordfrau. „Sie hat mir meine Nase gebrochen dieses
Miststück!“ „Warum war sie hier eingekreist?“ fragte Arris grinsend. Es
überraschte ihn irgendwie das so ein Brocken von Kerl von einer zierlichen Frau
geschlagen wurde. „Sie starrte das Schwert an um das wir würftelten, und wir
wollten uns einen Spass erlauben. Aber diese Furie ist aufmüpfig und eine Bürde
für jeden Mann. Jemand sollte ihr das richtige Verhalten gegenüber Männern
beibringen. Bei ihr wird wohl nur Gewalt helfen. Überlass sie mir Arris, ich
werde sie schon fügsam machen.“ „Das ist unmöglich.“ „Warum, dieses Weib
muss gebrochen werden. Verflucht du kennst mich, ich lass mir nichts gefallen –
und nun soll ich so ein Weibsbild ziehen lassen? Sie wird mich noch vergöttern
wenn ich mit ihr fertig bin, das schwäre ich. Überlass sie mir, du kennst sie ja
anscheinend.“ „Ich sagte das geht nicht. Ich schätze dich mein Freund, aber
du krümmst ihr kein Haar. Ausserdem kennst du sie praktisch durch meine
Erzählungen. Sie ist diese Hexe die mich fast umgebracht hätte.“ „Arris, dann
sollte ich sie mir erst Recht zur Brust nehmen.“ der Hüne grinst und schlägt ihm
lachend die Hand auf die Schulter die Arris genauso beantwortete. „Sie hat
bereits einen Mann. Und diesen sollten wir respektieren da er der Sohn des
grossen Bjarnstrom ist. „Teufel noch mal, welch eine Strafe er hat.“ Der
Hüne brach in Gelächter aus, samt Arris und der anderen Soldaten. „Ich habe
aber einen Auftrag für dich, Stigander. Komm am Abend zu mir in die Kammer damit
wir die Einzelheiten besprechen. Es wird dir, denke ich, gefallen und hilft dir
ein wenig sie zu trietzen. Einverstanden?“ „Gut, aber ich wird mir nun doch
ein Weibsbild holen. Die Grenzlande sind nicht gerade voll davon und ich will
mich erst wieder meinen Trieben hingeben ehe ich einen neuen Auftrag annehme.
Schick mich nie wieder für so eine lange Zeit in dieses verfluchte Land der
Blechträger.“ „Als ob du bei diesem Ausflug nicht wieder einige Bastarde
gezeugt hast Stigander.“ Arris lacht auf und klopft seinem Freund
kameradschaftlich auf die Schulter. „Ich kenn dich doch. Kein Rock ist vor
dir sicher. Im übrigen verlange ich noch einen ausführlichen Bericht. Ruht euch
nun aus und sauft auf das Wohl des Königs. Ich gebe euch ein Fass des
Zwergenbieres aus. Sag einfach dem Schänker Bescheid er solle euch eins aus den
Kellern holen.“ „Ich danke dir Arris, wirklich, du weißt wie du deine Männer
wieder ermuntern kannst.“ Breit grinsend brüllte der grosse schwarzhaarige
Mann einige Befehle und salutierte schneidig ehe er seinem Hauptmann den Rücken
wandte. Seine gebrochene Nase war für ihn vergessen.
Arris stapfte wieder
zurück zu seiner kleinen Truppe. Schon von weitem sah er, dass Wulflyn und Eric
stritten. Ihr heftiges Kopfschütteln und die aggressive Körpersprache verrieten
es. „Sie hat sich wohl kaum verändert ausser mutiger geworden zu sein.“
Murmelte er sich zu ehe er lauter fortfuhr. „Was soll das hier? Steht
gefälligst in einer Reihe und weshalb baut keiner eine Ramme auf? Ich will
sofort welche daran arbeiten sehen.“
Sogleich bewegten sich einige und
fingen den Aufbau an. Arris wirkte einigermassen zufrieden als er die
Fortschritte sah. Gelegentlich schweifte sein Blick zu Eric und Wulflyn die noch
immer leise diskutierten. Entnervt ging er dazwischen und verlangte Antwort. Wie
erwartet herrschte kurzes Schweigen. „Eric, sorge dafür das dein Weib nie
mehr meine Männer belästigt. Sollte sie noch einmal die Männer zu verführen
versuchen kann es nicht erneut so glimpflich ausgehen.“ „Aber.. das stimmt
doch gar nicht. Ich habe nichts getan!“ widersprach Wulflyn
empört. „Bezichtigst du mich der Lüge Wulflyn? Reiz mich nicht, sonst bist du
schneller hier raus als das du auf einen Gaul steigen kannst, und mit dir dein
werter Gatte. Überleg es dir genau was du tust.“ drohte Arris leise und doch
laut genug das Eric seine Worte vernehmen konnte. Ein boshaftes Lächeln
umspielte seine Lippen als er die Zornesröte und verkrampfte Haltung sah. Er
wandte sich ab und hörte schon die ersten zischenden Worte die Vorwürfe hageln
liesen.
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