DAoC-Forum.de | Story Forum | Geschichte einer Skaldin (alt: ein neues Leben...)
Vor gut 200 Jahren lebte eine Geisterbeschwörerin im Dorf Kelby. Sie war nicht alt und doch hat sie sich aus einem harten Leben sehr zurückgezogen, lies sich ab und an blicken um auf den Markt zu gehen oder Gespräche mit den anderen Dorfbewohnen zu führen, doch keinem verriet sie ihre magischen Fähigkeiten.“


Wulflyn machte eine kurze Pause und sah sich um. Erfreut bemerkte sie das viele ihr lauschten. Nur gelegentliches anheben und abstellen von Bierkrügen sowie das trippeln der Schankmädchen störte die Ruhe. Wulflyn fuhr fort mit ihrer Erzählung.


„Eines Tages kam ein stolzer Nordmann in dieses Dorf geritten, befragte verschiedene Leute nach ihr, was sie tat, ob sie allein lebe und wo ihr Haus steht. Irgendwann erfuhr er ihren Wohnort und ritt dahin.

Der große Mann stieg von seinem weißen Ross und klopfte an die Tür. BUMM BUMM BUMM hämmerte es.

Taria - so hiess die junge Frau - spürte das es wohl keine guten Nachrichten sein würden. Sie stand jedoch zögernd von ihrer Näharbeit auf und ging zur Tür um sie zu öffnen.“


Wulflyn machte eine kurze Pause. Ein vorwitziger Kobold grinste sei an und nickte ihr zu, damit sie fortfuhr.


„<Aye?> fragte sie den Nordmann. Seine Meergrünen Augen sahen sie an....

Taria biss sich auf die Lippen und senkte den Kopf. Erinnerungen glitten durch sie hindurch.

<Komm.. herein.... >

Der Hüne musste leicht gebückt durch die Tür schreiten und sah sich um.
Warmes Feuer prasselte in der Mitte des Zimmers. Bänke standen in deren Nähe und ein kleiner Holztisch, geschmückt mit einen Tischtuch und einer Vase roter Rosen zog seinen Blick an.

<Wie ich sehe magst du noch immer Rosen,, hmm?> hörte sie ihn sagen . Ihre Hände waren in die Stuhllehne gekrampft, weiss traten die Knochen hervor, geschützt von bleicher Haut.

<Aye.. es hat sich nicht verändert Kasmir> sie zögerte kurz. <Was suchst du hier?>

Er lachte spöttisch und trat auf sie zu. Langsam zog er seine Handschuhe aus, griff mit der freien Hand um ihr Kinn und hob es an, zwang sie nahezu ihm in die Augen zu sehen.

<Begrüßt man so den eigenen Ehemann?> ruckartig zog er seine Hand zurück und setzte sich in einen breiten Sessel nahe des Feuers.

<Es hat mir gar nicht gefallen das du mir davongelaufen bist vor einigen Jahren. Dann dachte ich du seist Tot.. man fand eine verbrannte Leiche.. mit deinem Ring und deinem Umhang!> seine Stimme klangen wie Peitschenhiebe.“


Ein Raunen ging durch die Wirtsgäste und es wurde ein wenig gemunkelt was wohl nun geschehen würde. Ungeduldige Blicke sahen zu ihr. Wulflyn lächelte, nahm ein Schluck aus dem gebrachten Wein und erzählte weiter.


„<Wo warst du Taria?>

<Das.. das geht dich nichts aus. Was.. willst du hier? Ich hab dir meine Hand nie aus freien Stücken gereicht... und du warst auch nie der ehemann den ich mir wünschte. Ich hab eine andere Zukunft vor mir!>

Wieder hörte sie sein tiefes Lachen. Er sah sogar noch besser als vor den paar Jahren als sie ihn das letzte Mal sah.. er war noch ein Jungspund damals, jung und grün hinter den Ohren.. und sie selber auch fast noch ein Kind.. und nun waren sie beide erwachsen. Sie hat ihn nur an seinen Augen erkennen können.. diese tiefen grünen Augen.. und das bisschen von der Narbe die an seiner Wange war. Sie hat sie ihm zugefügt - damals als er sie.... Taria schüttelte den Kopf. Sie hielt vorsichtshalber ein wenig Abstand und lauschte seinen Worten.“


Wulflyn erhob sich vom Fell. Lächelnd neigte sie den Kopf.

„Wenn die Gäste es wünschen, werde ich öfters hier Geschichten erzählen. Bestimmt sogar wie es weitergeht mit Taria und Kasmir. Ich werde mich nun zurückziehen und überlasse euch weiterhin den guten Speisen und Getränken des guten Wirtes. Habt Dank fürs Zuhören.“

Damit ging sie durch die Menge in Richtung Treppe die zu ihrem Zimmer führte. Mit einem Mal klatschten mehrere der Gäste während andere mit den Füssen trampelten und gröhlten um ihr Beifall zu zollen. Mit geröteten Wangen stieg sie die Treppen hinauf.

Eric klatschte ebenfalls. Sie hat ihn in der dunklen Ecke nicht bemerkt, wie er dasaß in seinen dunklen Umhang der ihn verhüllte. Er war überrascht wie gut sie sich als Geschichtenerzählerin machte und nahm sich vor öfters und heimlich ihre Geschichten zu hören. Er ging zum Wirt um sein Met zu bezahlen, und gab noch zusätzlich eine Goldmünze.

„Diese Goldmünze für die schöne Erzählerin. Eine gute Wahl habt ihr gemacht Wirt. Weiterhin viel Erfolg.“

Der Wirt verbeugte sich merhmals dankend und grapschte nach der Goldmünze. Durch Erics Vorbild fühlten sich mehrere Gäste dazu aufgefordert ebenfalls ein wenig ihres Geldes für die Erzählerin beizusteuern. Der Wirt traute seinen Augen nicht wie begeistert die sonst knauserigen Gäste was abgaben, und nahm sich vor Wulflyn, so oft wie möglich Geschichten erzählen zu lassen.

Wulflyn bekam von alldem nichts mehr mit. Sie schlief sofort erschöpft ein als sie sich af ihr Bett legte. Wirre Träume von Wölfen verfolgten sie, und sie hatte das ständige Gefühl etwas verloren zu haben.