„..und einmal, da hat Arris gegen meinen Vater gekämpft. Mein Vater ist sehr
erfahren mit allerlei Waffen, und es war trotzdem ein spannendes Duell. Nur
dadurch das mein Vater mehr Erfahrung hatte konnte er gewinnen. Aber er war so
müde. Ich bin mir sicher das Arris ein wundervoller Krieger wird. Er hat so wie
du immer davon geschwärmt. Vor einigen Tagen hat er sich auf den Weg gemacht zu
dieser Ausbildung. Ich hab dich nicht kämpfen sehen, aber ich glaube du kannst
nicht so gut sein wie er.“ „Warum hast du ihn nicht geheiratet? Du schwärmst
von ihn wie ein verliebtes Mädchen.“ „Wie? Ich? Naye.. wir sind wie
Geschwister gewesen... und er hat ausserdem schon eine auserwählt. Er sieht in
mir nur ein Kind.“ „Ach, wenn er dich nicht wie ein Kind sehen würde, und es
diese andere nicht gäbe, dann ja?“ „Ich.. weiss nicht. Ich glaube nein. Er
würde mich nicht wollen.“ „Schlag ihn dir aus den Kopf, ich glaub auch das er
dich nicht wollen würde. Wenn, dann hätte er sich dir auch längst erklärt. Aber
deine Verliebtheit ihm gegenüber solltest du abschütteln. Das würde auch nur
deine Ausbildung stören!“ „Ich.. bin nicht verliebt.“ „Natürlich bist du
das. Du siehst das doch nicht selber, das sehen andere. So wie du ihn
beschreibst und anhimmelst. Und er beachtet dich nicht. Einfach weil du ein Kind
bist.“ <LÜGE!> schrie es in seinem Kopf „Du kränkst mich wieder.
Warum? Ich erzähle doch nur von ihm, mehr nicht.“ „Wie dem auch sei, wir
sollten aufbrechen.“
Damit stand Eric auf, bezahlte den Wirt und ging zu
den Tieren. Er war gekränkt über diese Schwärmerei von Arris. Und es passte ihm
nicht. Doch einen wirklichen Grund konnte er sich auch nicht nennen. Er schob es
darauf, das sie andeutete er sei ein schlechter Kämpfer. Der Knabe erzählte
stolz, wie brav er aufgepasst hatte und erhielt erneut einige Kupferstücke zu
seiner Silbermünze. Mit vielen Verbeugungen machte er sich davon. Wulflyn
trat hinaus und ging zu Eric und sah ihn prüfend an. Schweigend hob sie ihren
Sattel hoch und rief die Stute zu sich die auch prompt auf sie zutrabte. Schon
mit geübteren Griffen sattelte sie das Tier und konnte aufsteigen.
„Reite
doch schon zu den Toren Altas und warte dort. Bin gleich bei dir. Wir reiten
eine Abkürzung.“ „Abkürzung? Nun gut.“
Damit wendete sie ihre Stute
und lies sie zu den Toren schreiten. Eric sattelte in der zeit sein Tier und war
ein wenig in Gedanken versunken. Er führte ihn zu den Toren und stieg dort
auf.
„Hier links.. wir überqueren an einer seichten Stelle den Fluss und
reiten dann am Strand entlang. So sind wir sehr schnell in Nalitten.“ „Du
kennst den Weg?“ „Natürlich. Ich bin die schon mal mit meinen Vater geritten.
Mit viel Glück erreichen wir das nach Mitternacht, ausser du magst wieder singen
Wulflyn.“ „Ich.. ich glaube nicht das ich das kann... die letzten beiden male
tat ich es einfach.. aber wenn ich es nun gewollt tue.. vielleicht.. geht es
nicht?“ „Reiten wir einfach erst los. Der Strand ist sehr schön. Das blaue
Wasser.. aber doch ist es sehr gefährlich, es hat schon viele Wikinger in die
Tiefen gezogen. Und in der Nacht sollen diese ertrunkenen Seelen
umherirren.“ „Oh.. ich hoffe aber das wir verschont bleiben.“
Wulflyn
fröstelte bei den Gedanken, das eine ertrunkene Seele an ihren Beinen grapschen
würde um sie ebenfalls in die Tiefe ziehen zu können.
„Nur keine Sorge,
nur Nachts. Und wir werden bis dahin weit genug davon entfernt sein. Und ich
beschütz dich, auch wenn wohl nicht so großartig wie
Arris.“ „Eric.....“ „Naye, ich habe es schon verstanden. Wulflyn,
vergessen wir auch das, aye? Ich hab das Gefühl, das unsere Reise irgendwie nur
aus Streit besteht.“ „Mag sein. Reite vor, ich folge dir.“
Damit lies
sie Eric voranreiten um etwas Abstand zu haben. Sie fühlte sich missverstanden.
Sie mochte Eric, und sie zweifelte nicht an seinen Fähigkeiten. Aber er
behauptete Dinge die gar nicht stimmten und wollte auch Gegenteiliges nicht
einsehen, oder ihr gar zuhören. Er war einfach Dickköpfig und wollte nur seinen
Kopf voran haben. Er war einfach ein typischer Mann! Grummelnd versank sie in
ihre Gedanken und lies Silber einfach hinterherschreiten. |
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