DAoC-Forum.de | Story Forum | Geschichte einer Skaldin (alt: ein neues Leben...)
Silber?“
„Sie steht im Stall.“
„Oh... gut.. ich.. werde dir natürlich sobald möglich das Silber und Gold zurückzahlen. Es kann vielleicht nur ein wenig dauern. Ich wollte dir gewiss keine Unannehmlichkeiten wieder machen. Schliesslich würdest du lieber alleine weiterreiten ja ?“
„Vergessen wir den gestrigen Streit einfach. Wir sind wohl beide besser dran wen wir gemeinsam weiterreisen. Vielleicht versuchen wir uns einfach zu vertragen.“
„Yeah, das wäre fein. Ich.. ich gebe zu ich habe befürchtet das ich mich verlaufe.“
„Gut. Hier ich hab dir etwas zum Essen mitgebracht. Es ist wirklich gut. Iss und mach dich fertig. Ich werde unten mit den Pferden auf dich warten.“
„Eric...“
„Hmm?“
„Ich danke dir, für das was du für mich getan hast. Ich bin nicht undankbar, wirklich nicht. Nur, so leicht reizbar. Und .. ich schlaf deshalb so lange weil ich das nicht mehr gewohnt bin nach der langen Arbeit die ich immer zu Hause habe tun müssen. Es ist keine Ausrede.. bestimmt nicht. Ich werde mich bemühen früher aufzustehen. Ganz bestimmt.“
„Ist gut. Bis gleich Kleines.“

Wulflyn schenkte ihm ein kurzes Lächeln ehe er den Raum verlies.
Hungrig machte sie sich über das Essen her. Es war wirklich gut. Die letzten Brotreste schob sie sich in den Mund und kaute daran. Sie war satt und ausgeschlafen. Voller Elan kleidete sie sich an. Sie wollte Eric nicht zu lange warten lassen. Sie flocht sich ihren Zopf neu und packte alles wichtige wieder in Ihre Satteltaschen. In einer Ecke entdeckte sie Eric´s Satteltaschen und hob sie auf. Er hat schliesslich für sie das Zimmer geräumt, da konnte er sie einfach vergessen haben in seine Kammer mitzunehmen. Munter ging sie hinaus, die Treppen herunter, an den hageren Nordmann vorbei und verlies so das Wirthaus. Die Sonne schien, zwar schwach, aber genug um an ihrer Nase zu kitzeln. Sie nieste kurz und sah sich um.
Das Leben erwachte langsam in diesem Dorf. Frauen gingen mit Körben umher und Männer spannten Ochsen vor die Karren um mit denen auf die Felder zu fahren um sie zu ernten. Wulflyn überkam das erste Mal ein Heimwehgefühl. Sie wandte sich ab und ging auf Eric zu der gerade seinen Hengst den Sattel anlegte. Ihre Stute war schon gesattelt und empfing sie mit einen Wiehern.

„Sie mag dich.“
„Wie?“
„Die Stute.. Silber, wie du sie genannt hast, sie mag dich.“
„Ich mag sie auch. Sie ist so sanft vom Wesen her.“
„Ohja. Völlig gegensätzlich zu dir. Oh.. verzeih, ich wollte dich nur necken, schau doch nicht gleich so böse. Ich verspreche ich halt mich mit meinen Scherzen zurück.“
„Gut. Hier, deine Satteltasche. Du hast sie wohl vergessen als du für mich das Zimmer geräumt hast.“

Eric griff nach der Satteltasche und dabei berührten sich zufällig ihre Hände. Wie paralysiert zuckte er zurück und lies seine Satteltasche fallen. Im Stillen verfluchte er sich, setzte aber ein erschrockenes Gesicht auf. Wie sollte er das nur schnell herunterspielen, und was war überhaupt mit ihm los? Fieberhaft überlegte er an einer Ausrede, und die kam wie von selbst, als sein schwarzer Hengst Coldaro seinen Kopf gegen seinen Rücken rammte. Eric stolperte einen Schritt vor und drehte sich um.

„Coldaro, was soll das. Wir reisen gleich weiter nur Geduld!“ schimpfte er auf sein Tier ein.

Eric beugte sich hinab und griff nach seiner Tasche um sie hinter den Sattel des Pferdes zu schnallen. Er war nun tief in Gedanken, vorhin die Situation im Zimmer, nun das hier. Er würde sich doch nicht den kopf verdrehen lassen. Eilig stieg er auf und trieb sein Pferd neben den ihrigem. Wulflyn sah ihn kurz in die Augen, ein Stirnrunzeln auf ihrer Stirn lies nichts gutes ahnen.

„Ist alles in Ordnung? Deine Wangen sind rot.“
„Ja, klar, alles in Ordnung. Auf nach Fort Alta.“

Die beiden ritten das erste Stück langsam. Sobald sie die Wege erreichten liesen sie ihre tiere in einen leichten Trab fallen. Sie unterhielten sich nicht, Eric, verwirrt wegen seinen Reaktionen und überlegend wie er sich nun verhalten sollte, und Wulflyn, weil sie spürte das Eric seine Ruhe haben wollte. So summte sie ein Wiegenlied und dachte an ihre Kindheit. Sie war so verträumt und Eric so in seinen Gedanken, das beide nicht bemerkten wie die Landschaft an ihnen vorbeizog. Lange vor der Mittagszeit war der hölzerne Palisadenzaun Fort Altas zu sehen. Verblüfft zügelte Eric sein Tier und drehte sich zu Wulflyn um.

„Wie.. wie hast du das gemacht ? Wir sind ja fast in Fort Alta. Ich hab doch erst mit späten Nachmittag als Ankunft gerechnet. Nun sag doch Wulflyn...“
„Ich? Ich hab gar nichts gemacht, ich hab nur auf Silber gesessen und über meine Kindheit nachgedacht, wirklich.“
„Ach Unsinn. Du hast doch gesummt. Wulflyn,.. ich glaube ich weiss was es war, ich glaube wir haben deine Bestimmung gefunden!“
„Ach ja?“ Wulflyn sah ihn nur skeptisch an. Was sollte summen für eine Bestimmung sein?
„Natürlich. Du hast Talente unseres Gottes Bragi. Dem Gott der Poesi und des Gesanges. Und dein Gesang.. also dein Summen, das hat unsere Pferde nahezu beflügelt. Wulflyn. Skald sein, das ist deine Bestimmung. Bei den Wettrennen damals bist du mir auch davon geschossen, und ich meinte ein Summen gehört zu haben. Wie.. freust du dich nicht? Du machst solch ein komisches Gesicht?“
„Nichts. Ich will.. ich will aber vielleicht kein Skald werden.“
„Aber da sind deine Stärken. Willst du das nicht ausnutzen?“
„Ach ich weiss noch nicht. Lass uns nicht davon sprechen.“
„Warum den? Schau nur.. durch dich haben wir einen Meilenweiten Vorsprung.“
„Reden wir nicht mehr davon.“

Damit trieb sie ihr Pferd an und lies Eric stehen, der sie nach kurzer Zeit einholte. Sie ritten wieder schweigend nebeneinander. Der große Blonde Nordmann auf seinen schwarzen Hengst, und die eher zierliche Nordfrau mit den honigblonden Haar auf der Schimmelstute.
Sie passierten Fort Alta. Geschäftiges Treiben war in dem Dorf das zwischen zwei Hügeln errichtet wurde, zu sehen und zu hören. Das dumpfe Knallen eines Hammers auf Stahl in der Schmiede, die Händler die ihre Waren feilboten. Spielende Kinder, die sich jaulend jagten, Bettler um ein paar Münzen bittend.

„Ich würde vorschlagen, wir lassen die Pferde kurz im Stall und gehen was Essen, und danach gleich weiter. Die Tiere sind durch die Reise nicht im geringsten erschöpft. Vielleicht, erreichen wir heute noch Aegir, wenn du....“
„Naye. Lass uns essen und dann weiterreiten.“
„Wulflyn....“
„Ich gehe schon hinein.“ damit stieg sie ab und reichte Eric die Zügel ihres Tieres.

Eric blickte ihr nach. Er wurde einfach nicht klug aus ihrem Verhalten. Und warum war sie so böse, nur weil er ihr vom Skaldsein erzählte? Nun.. Frauen waren für ihn eigenartige Wesen und es war wirklich schwer sie oft zu verstehen. Er stieg ab und führte beide Pferde an die Rechte hintere Seite des Dorfes. Dort war ein kleines umzäuntes Gelände. Er sattelte die Tiere ab und lies sie dort hineinlaufen. Um das Sattelzeug machte er sich keine Sorgen, es war unwahrscheinlich das es in der kurzen Zeit gestohlen werden würde. Trotzdem drückte er einen kleinen Jungen eine Silbermünze in die Hand und gab ihn die Aufgabe aufzupassen. Voller Stolz strahlte der Knabe ihn an und versprach gut achtzugeben.
Eric ging in das Wirtshaus neben des Paddocks und geselltes sich zu Wulflyn. Sie stocherte lustlos in ihren Essen herum und schaute nur kurz auf um ihn einen guten Appetit zu wünschen.
Hungrig biss Eric in die Lammkeule, dabei sah er über den Rand der Keule seine Gefährtin an. Schnell kaute er zu Ende und schluckte den Bissen hinunter.

„Schau Wulflyn, für etwas ein Talent zu haben ist doch wunderbar. Nur wenige können dies erlernen. Aber du bist damit geboren worden. Unsere Götter haben einfach manchmal etwas vor mit uns und legen uns so was bei unserer Geburt bei.“
„Aber.. warum Skalde, warum keine Kriegerin? Ich will stark sein und für das Reich kämpfen. Nicht nur jemand sein der Krieger von Jordheim nach Svasund bringt, in einer schnellen Zeit.“

Eric lachte auf und lies seine Keule auf den Teller fallen. Wulflyn warf ihm einen bösen Blick zu. Fauchend fragte sie ihn.

„Warum lachst du?“
„Du bist naiv Wulflyn.“
„Bin ich nicht. Wie kannst du so was behaupten!?“
„Nun. In jeder Schlacht sind immens viele Skalden dabei. Sie kämpfen mit, sie bringen unsere Krieger und Magier an die Ziele, sie unterstützen sie mit ihren Gesang, der eine schlechter der andere besser zwar, aber sie singen ihnen Mut zu. Und sie führen selbst eine Waffe gegen den Feind! Nun .. zwar nicht so kräftig wie Berserker oder Krieger, aber immerhin! Einige haben die Möglichkeit mit einen einzelnen Schrei den Feind zu hypnotisieren! Findest du noch immer das ein Skalde nicht wert ist? Schätz dich glücklich. Ich hab dir noch ganz am Anfang unserer Reise erzählt, das ich dich nicht als Träger von großen Schilden und Waffen sehe.“
„Das.. mag sein. Nun lass uns nicht darüber reden.“

Wulflyn versuchte sich nicht anmerken zu lassen das sie ein wenig erleichtert war. Sie wollte trotzdem es erst als Kriegrin versuchen. Danach konnte sie sich noch immer umentscheiden. Herzhaft biss sie nun in ihre Lammkeule, und Eric sah sie nur verstohlen an, als er wieder in seine biss.
Sie sassen noch ein wenig und plauderten über Kinderstreiche die sie getan hatten. Wulflyn erzählte von Arris, und wie tief ihre Freundschaft damals war, erzählte aber nicht das vorgefallene vor einigen Tagen. Ihre Augen strahlten als sie von seinen Können schwärmte. Sie schmückte ihn zu einen Helden aus, und Eric wurde immer missmutiger. Immer wieder starrte er zum Ausgang und knirschte öfters mit den Zähnen