DAOC-Guide.de :: Thema anzeigen - Raubzüge Raubzüge

Hinweis des Autors:

Die folgende Geschichte ist streckenweise sehr grausam, aber andernfalls wäre es mir nicht möglich gewesen die Midgarder realistisch darzustellen.
Ich entschuldige mich hier bei meinen weiblichen Lesern für einige sehr harte Szenen, verspreche aber das es auch Stellen gibt die wirklich lesenswert sind und das Herz aufseufzen lassen.




Prolog

Mein Name ist Ahtan. Ich bin ein Jäger. Ich jage Frauen um sie als Sklavinnen zu verkaufen, in Jordheim erzielt man gute Preise für gutgebaute junge Sklavinnen. So kann ich mich mit Nahrung und guten Decken und Fellen für die kalten Winter eindecken. Und ab und zu haben wir unseren Spass mit ihrer Jungfräulichkeit. Ihrem Wert tut das keinen Abbruch, Nordmänner legen keinen Wert auf Jungfrauen.
Wir geniessen wie sie sich uns wimmernd hingeben müssen, bis wir von ihnen ablassen und uns den Rest der Nacht mit starkem Honigwein betrinken und Loblieder an Odin, Thor und Skadi grölen.
Man hält uns Nordmänner für unzivilisiert, für Barbaren, für Tiere. Aber wir sind stark, und haben eine Schwäche für gutgebaute Frauen. Wir sind wie Tiere - genauso furchtlos im Kampf. Denn Feiglinge kommen nach ihrem Tod nicht nach Walhalla an die Seite der Götter.
Ich möchte meine Geschichte erzählen. Als ich SIE sah..., der Tag an dem ich ernsthaft mein Leben überdachte. Ich fühlte mich als würde ich meiner Göttin Skadi in ihre ernsthaften klugen und wunderschönen Augen blicken. Es war als würde sich der dunkle Nebel über dem Myrkwood-Wald heben und mich im Glanz der Götter zurücklassen.
Der Zeitpunkt als ich SIE traf änderte mein Leben. Nun bin ich ein Ausgestossener, bei Todesstrafe ist es mir untersagt jemals wieder einen Fuss in meine Heimat zu setzen. Sollte ich jemals zurückkehren, wird mein Tod grausam sein und mein Schädel wird die Spitze eines Zeltes zieren.

Ja, ich liebe eine Keltin.

Nun wo ich diese Zeilen schreibe (das Lesen und Schreiben hat SIE mir beigebracht), kuschelt sie sich an mich. Eingehüllt in eine Felldecke, denn es ist kalt hier im Grenzgebiet zwischen Midgard und Hibernia. Aber wir sind glücklich, das Leben ist hart, doch meine Fähigkeiten auf der Jagd und meine Geschicklichkeit im Kampf lässt uns überleben. Ein bescheidenes Leben, doch braucht man mehr als die Nähe des anderen? SIE hat mich viel gelehrt, meine Gefühle die ich aufgrund meiner Abstammung und unserer harten Gesetze unterdrückt habe - geweckt, sie zum Kochen gebracht. IHRE Weisheit berührt mein Herz und IHRE Liebe zur Natur gleicht meinen eigenen. Sie ist eine Druidin und IHRE Heilkünste haben die eine oder andere Verletzung die ich mir auf unserer Flucht zuzog geheilt. Aber eine Verwundung wird SIE niemals heilen können. Die Wunde in meinem Herzen.

Ich weiss nicht ob IHR Volk uns aufnehmen wird. Ich gelte als Ausgestossener und wirke beängstigend auf sie. Zu gut sind die Erinnerungen an die Überfälle der Barbaren, das Abschlachten, das Baden im vergossenen Blut der Feinde. Unsere nackten blutbefleckten muskelbepackten Körper wie wir vor den brennenden Häusern die Frauen und Mädchen schänden, während die Köpfe der erschlagenen Männer, abgetrennt auf die Palisaden gespiesst wurden.





Kapitel 1

Der Kampf war schnell vorbei. Die meisten Mitglieder der Gruppe die wir nun seit 2 Tagen verfolgt hatten, lag tot zu unseren Füssen. Die beiden Firbolgs lagen seltsam verdreht über ihren zerbrochenen Speeren. Steinkopf, der Troll unserer kleinen Gruppe, hatte sie ganz allein getötet indem er ihnen in einem heftigen Kampf die Hälse gebrochen hatte. Der Lurikeen dessen blaue Robe blutgetränkt war, war von einem Schwert an den Baum zu meiner rechten genagelt. Die beiden Kelten mit dem Sammelsurium an Schwertern hatten heldenhaft gegen Limkik, Talan und mich gekämpft. Letztendlich waren wir aber stärker, obwohl sie uns heftige Gegenwehr geleistet hatten.
Nur 2 Mitglieder dieser Gruppe hatten überlebt. Und zwar genau die beiden hinter denen wir her waren und die unsere Krüge für längere Zeit mit Met füllen würden.
Die schlanke weisshaarige Elfin stand aufrecht und unbeugsam, keine Regung zeichnete ihr Gesicht, sie hätte genauso gut in einer anderen Welt sein können - diesen Eindruck machte sie auf mich. Sie schien ihr Schicksal zu kennen und sich deshalb in diese andere Welt, jenseits der Realität, geflüchtet zu haben. Die andere Überlebende der Gruppe lehnte zitternd an einem Baum und sah uns mit furchtgeweiteten Augen ängstlich an. In ihren Armen hielt sie ein kleines Luchsbaby das sie ängstlich an sich drückte. Von dem Wimmern des Luchses angezogen pirschte mein riesiger Hund auf die beiden Opfer am Baum zu. Doch entgegen der Reaktion die ich erwartet hätte, schnüffelte mein scharfer abgerichteter Hund, dessen Zähne von Blut trieften, an dem wimmernden Luchsbaby, und fing dann an - ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen - behutsam das Luchsbaby mit der Zunge abzulecken. Diese Reaktion verblüffte mich über alle Massen und ich sah mir die Keltin genauer an. Sie mochte vielleicht 17 Sommer zählen und war damit gute 10 Sommer jünger als ich. Ihre rote Haarmähne fiel über ihr sommersprossiges Gesicht. Ihre Jugend erregte mich und verursachte zugleich in mir den Wunsch sie zu beschützen und in meine starken Arme zu schliessen, bis sich das Zittern ihres schlanken Körpers gelegt hätte. Íhre klaren grünen Augen in denen noch ihre Unschuld stand, hielten mich ganz im Banne und ich starrte sie aus meinen eigenen eisblauen stahlharten Augen, die vieles gesehen hatten, an. Ich kam mir wie in einem Traum vor, als wenn Skadi selbst ihren treuen Diener allein durch ihre Anwesenheit belohnen wolle. „Ahtan!“, die schneidende Stimme zog wie ein Messer durch meinen Traum und mir wurde bewusst das ich die zitternde Keltin unentwegt und durchdringend angestarrt hatte. „Beweg dich und fessel die beiden. Heute abend werden wir unseren Spass haben und in 3 Tagen, wenn wir Jordheim erreicht, haben auf dem Sklavenmarkt an einen reichen Stammesführer verkaufen!“ Talans Stimme war schneidend und seine Augen funkelten grausam. Ich wusste ja was die beiden Gefangenen heute Abend erwarten würde, dasselbe was wir sonst auch immer machten. Normalerweise freute ich mich immer darauf aber irgendetwas erweckte erstaunlicherweise meinen Widerwillen. Ich sah von dem jungen Mädchen zu meinem Raubzugsführer. Er war noch grösser als ich, und ich messe schon fast 2 Meter, und seine Schultern waren noch viel breiter als meine. Und selbst ich habe schon Schwierigkeiten Zeltöffnungen zu duchqueren. Seine Rüstung funkelte und schwere Äxte hingen an seinem Gürtel. Von seinem Kampfgeschick war er mir weit überlegen und duldete selten Widerspruch, auch wenn er mich ob meiner Erfahrung voll und ganz akzeptierte. Steinkopf setzte sich in Bewegung da er mein Zögern bemerkte und fesselte die Elfin, die seine grobe Behandlung widerspruchslos über sich ergehen liess. Als er sie achtlos zu Boden warf und sich auf die Keltin zubewegte, die ihn aus ängstlichen unschuldigen klaren Augen anstarrte fühlte ich Zorn in mir hochkochen. Mir wurde plötzlich das Schicksal dieses Mädchens klar das ich begehrte. „Nimm die Hände von ihr!“ fauchte ich. Steinkopf zog die Hände zurück, zog die Schultern hoch und antwortete in seiner tumben Sprache: „Wie du wollen Ahtan. Steinkopf sowieso mögen lieber edles Elfin. Machen mehr Spass, hehe.“
Als Steinkopf zurücktrat schnellte Limkik vor und grinste unsere Gefangene lüstern an. Seine gelben unruhigen Augen fixierten den zarten Ansatz ihrer Brüste unter dem Schuppenhemd. „Limkik wird viiiiiel Spass mit ihr haben. Habe feeeeeiiinne Sachen ausgedacht.“ Spontan schlug ich zu und erwischte seinen widerlichen grinsenden Kopf. Durch die Wucht meines Schlages prallte er mit dem Kopf gegen den Baum, fiel zu Boden, und stand mit gefährlich zusammengekniffenen Augen auf, die Hand an seinem Schwert, bereit sich auf mich zu stürzen.
Ich wich zurück und hob meinen Speer, bereit zur Verteidigung, als Talan eingriff. „Ha Ahtan, ich erfülle dir den Wunsch. Du darfst deinen Spass mit dem Mädchen haben, wir anderen nehmen uns derweilen die Elfe vor!“
Sonst schnell bei der Sache zögerte ich, ich konnte mich einfach nicht überwinden mich ihr gewaltsam aufzuzwängen. Ich konnte den Moment nicht vergessen wo ich sie entgeistert angestarrt hatte und sie mit flehendem ängstlichen Blick mich gemustert hatte und das Luchsbaby beschützend an sich gepresst hielt. Als wenn der Luchs bedroht wäre und nicht sie. Verflucht sei Odin! Irgendetwas ging hier vor und machte mich von einem Mann zu einem Schwächling. Ob sie einen Zauber auf mich geworfen hatte? Ich sah sie an, konnte aber nur dieses begehrenswerte Mädchen entdecken und keine böse Hexe die versuchte meine Sinne zu täuschen.
Ich ging zu ihr und zog sie vom Baum weg und stiess sie vor mir her zu den anderen. Ich hatte bei jedem Stoss das Gefühl als wenn mein Herz bluten würde.
Als ich die Elfe nackt auf dem Rücken liegen sah, die Augen starrten teilnahmslos und ohne Glanz krampfhaft nach oben in den Sternenhimmel während sich meine Jagdgefährten an ihr vergingen, riss etwas in meinem Kopf.
Ich hatte eine Vision wie statt der Elfe dieses hübsche Mädchen, das mich verzaubert hatte, dort lag und sich meine Freunde an ihr vergingen.
Dieser Gedanke liess mich würgen und ich packte sie und zog sie im Laufschritt mit mir fort, nur weg von dieser Szenerie. Ängstlich stolperte sie mit mir mit. Der Luchs miaute jammervoll. Als wir weit genug von den anderen entfernt waren, sahen mich wieder diese klaren grünen Augen an und das Mädchen flüsterte verschüchtert: „Bitte tu mir nicht zu sehr weh, ich werde mich auch nicht wehren. Und bitte tu meinem Luchs nichts zu leide, er ist noch so klein.“
Die Kehle schnürte sich mir zu und ich fühlte mich erbärmlich. Sie hatte Angst vor mir, und mein Herz stach wie verrückt. „Ich tue dir nichts an. Ich möchte mit dir sprechen. Bitte nenn mir deinen Namen. Bist du Skadi, die Göttin der Jagd? Es muss so sein, ich habe das Gefühl als hätte ich dich schon immer gesucht und nun gefunden. Insgeheim wusste ich immer das es jemanden wie dich gibt, und viele Jahre habe ich unter Entbehrungen gekämpft um vom Blick deiner Augen erlöst zu werden. Um die Schmerzen zu vertreiben allein durch deine Berührung. Um die Sonne nicht mehr wahrzunehmen wenn ich dich ansehe.“
In ihren Augen sah ich es brechen und Tränen rannen über ihre Wangen. „Mein richtiger Name ist schwer auszusprechen, von daher nennt man mich Jadekatze.“ Sie zitterte und fiel auf die Knie, das Luchsbaby entglitt ihren Händen. Spontan beugte ich mich zu ihr runter und berührte ihre zarte Schulter. Wie ein Blitz durchzuckte es mich bei dieser Berührung und ich wusste nur eins:
Fliehen - Ohne sie würde ich nicht mehr leben können....

Kapitel 1 Ende